Am 14. Juli 2012 fand – im Rahmen der dOCUMENTA (13) – der erste bSb-FUN-Tag in Kassel statt.
Seit die documenta 1955 erfunden wurde, wird sie als die maßgebliche Ausstellung für zeitgenössische Kunst weltweit verstanden – immer markiert sie einen Moment des Nachdenkens über das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft. Die documenta findet alle fünf Jahre statt und läuft jeweils 100 Tage. In diesem Jahr begegnen sich über 150 Künstler aus aller Welt auf der documenta und präsentieren eine Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen.
Wir trafen uns um 10:30 Uhr in der Galerie für Komische Kunst (CARICATURA). Wir haben uns sehr gefreut, TeilnehmerInnen aus den bSb-Regionalgruppen Hannover, Frankfurt, Nürnberg, Mainfranken, Düsseldorf und Mainz-Wiesbaden empfangen zu können. Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführerin Kassel Marketing, Frau Hüppe, und einer kurzen Einstimmung von Frau Panetta-Möller, die uns als dOCUMENTA-Führerin durch diesen interessanten Tag begleiten sollte, stärkten wir uns noch mit regionalen Leckerbissen. Dann ging es los zur Führung durch die aktuelle Ausstellung der dOCUMENTA (13) sowie den Skulpturenpark im Barockpark Karlsaue.
Auf dem Weg zu den dOCUMENTA-Werken gab uns Frau Panetta-Möller immer wieder Informationen über die Stadt Kassel – so zu sagen, eine kleine Stadtführung zusätzlich – die vor allem die angereisten Gäste begrüßten.
Neben den bekannten Kunstwerken, wie dem „Himmelsstürmer“ 1992 (Man walking to the sky), dem „Rahmenbau“ 1977 (Landschaft im Dia), dem vertikalen Erdkilometer 1977 oder der „Spitzhacke“ 1982 bestaunten wir zahlreiche aktuelle Kunstwerke, wie beispielsweise den Baum aus Bronze mit Stein von Giuseppe Penone, einen documenta-Berg, aus Müll geformt, und von Gräsern überwachsen, ein paar Blumen gibt es – auch Gemüse. Es ist der Berg des chinesischen Künstlers Song Dong. Do nothing heißt das Werk, ein Nichtstun-Hügel, der einfach so vor sich hin grünt. Auch das gehört zu dieser Documenta: Sie rückt das Unkraut und Gestrüpp in den Mittelpunkt. Wo der Mensch sich eben noch allmächtig wähnen durfte, als Mensch, der Berge versetzt, da kommt ihm ein Berg aus Müll in die Quere. Überall lassen es die Künstler grünen und sprießen, Mangoldzucht auf einem Kahn, Apfelbäume in der Aue, dazu Schmetterlingssträucher, Bienen, Hunde, Felsen und Steine diverser Art.
Diese Ausstellung spricht von der Einzigartigkeit unserer Beziehung zu Objekten und über die Faszination, die sie auf uns ausüben. Wir erfuhren die individuellen und bewegten Geschichten dieser Objekte und ihre Bedeutungen. Im Laufe seiner Lebenszeit durchläuft ein Objekt oftmals verschiedene Zustände, Abenteuer und Traumata. Es kann aus seinem Kontext gerissen, verwandelt, ersetzt, zerstört und wieder aufgebaut werden.
Ein bemerkenswertes Werk sei zum Schluss noch erwähnt: Die Schildbachsche Xylothek im Ottoneum – eine Bibliothek aus Holz. Das Äußere eines jeden Bandes ist ein Kästchen mit Schubdeckel in Buchform und lässt sich wie ein Buch aufstellen. Man findet darin Teile von Bäumen, getrocknete Blüten, Blätter, Samen, Früchte, Knospen und Zweige.
Auch wenn der Himmel immer mal wieder ein paar Regentropfen abgeben musste, so war es doch insgesamt ein perfekter Tag, der allen Beteiligten viel Spass bereitet hat und interessante Eindrücke gegeben hat. Gegen 18:00 Uhr beschlossen wir den schönen Tag noch mit einem gemeinsamen Abendessen.
Oder wie sich Frau Salz von der Regionalgruppe Düsseldorf bedankte: „Der Tag war super gut organisiert, das Wetter hat auch mitgespielt, die Tour-Guides waren einfach mal nur klasse, die Tour an sich ein Gedicht und das abschließende Abendessen ein gelungener Ausklang für diesen tollen Tag“.
Gabriele Liebringshausen, Mitglied Regionalgruppe Kassel