Endlich eine Abspeck-Kur mit Erfolgsgarantie: Wer seinen Kleiderschrank sinnvoll ausmistet, hat nicht nur Platz für Neues, sondern fühlt sich auch viel wohler in seinen Klamotten.
Das jedenfalls verspricht Stil-Coach Henrike Feltges.
„Ist ja eigentlich noch gut – zumindest für zu Hause. Oder für den Sport. Oder wenn die drei Kilo wieder weg sind…“: Diese Gedanken vorm Kleiderschrank kennt wohl jeder. Und schon landet die Hose oder Bluse wieder im hintersten Fach. Um weitere Monate (oder Jahre!) dort Platz zu vergeuden. Zeit für eine Kleiderschrank-Diät! Sie brauchen dazu: Einen großen Spiegel und gutes Licht, mehrere große Tüten oder Säcke, eine Freundin als ehrliche Entscheidungshelferin. Und: MUT zum ehrlichen Blick in den Spiegel. Und dann kann es auch schon losgehen:
Alles, was länger als ein Jahr den Schrank nicht verlassen hat, kommt erst einmal raus. Keine Panik, auch ich habe Kleidungsstücke im Schrank, die mal ein Jahr Pause vertragen, um wieder neu entdeckt werden. Trotzdem rate ich zur Anprobe. Jetzt kommen der große Spiegel und die ehrliche Freundin zum Einsatz. Sie sehen sich von vorne. Die Freundin kann sagen, ob die Kleidung am Rücken spannt, ob sich kleinere Polster abzeichnen und durch zu engen Sitz sogar noch betont werden. Wenn z. B. Blazer nicht mehr locker fallen, sondern Querfalten bilden (und Sie das nun wissen), werden Sie sich darin auch nicht mehr wohlfühlen. Ähnlich sieht es auch bei anderen Kleidungsstücken aus: Spannt die Lieblingshose an Bund und Oberschenkeln? Das lässt Sie dicker aussehen, als Sie sind. Bei etwas zu engen Röcken passiert es schnell, dass sie im Laufe des Tages immer wieder nach oben rutschen bzw. gleich dort bleiben, wenn Sie vom Stuhl aufstehen. Ganz ehrlich – das nervt! Wie sehen Shirts und Blusen von hinten aus? Spannen sie oder fallen sie noch locker? Freundin fragen! Bei Teilen, die Sie wirklich noch gern tragen möchten, lohnen sich die Kosten für eine Änderungsschneiderei! Jetzt schauen Sie sich den Stapel „kann weg“ noch einmal genauer an. Wie war das doch gleich mit den Mustern und Farben?
Haben Sie diese Stücke gerne getragen oder gehen sie in der kommenden Saison sowieso nicht mehr? Bitte auch die Stoffoberfläche unter die Lupe nehmen. Aufgeraute und ribbelige Stellen (bei Wollsachen) können bei gerne getragenen Lieblingsstücken auftreten. Dann bitte nicht in den Schrank zurück.
Nach erfolgreicher Arbeit werden Sie drei Stapel vor sich haben:
1. Kann zurück in den Schrank
Das sind in jedem Fall noch gut sitzende Basics, zeitlos geschnitten. Daher lohnt sich dabei immer die Investition in eine gute Qualität. Anzüge, Hosen, Jacken und Röcke, die in der nächsten Saison mit Shirts, Blusen und Accessoires aus der dann aktuellen Kollektion wieder in neuem Licht erscheinen. Trauen Sie sich auch einmal an neue Kombinationen, indem Sie einen Anzug oder ein Kostüm teilen und anders zusammenstellen. Freundin fragen!
2. Ein Jahr Pause, dann nochmal testen
3. Wir müssen uns leider trennen
Aber wohin mit den Sachen? Vieles ist für die Kleidersammlung Alle Teile, die noch richtig toll in Schuss sind, vielleicht nur gekauft und nie getragen wurden – doch, das gibt es! – eignen sich sehr gut für eine Kleider-Tausch-Party. Laden Sie dazu Freundinnen und Bekannte zu einem gemeinsamen Nachmittag ein. Legen Sie vorher aber bitte fest, wie viel Kleidung jede Dame selbst beisteuern kann und ob noch weitere Interessentinnen mitkommen dürfen. Hilfreich ist es, wenn die Spenden bereits ein paar Tage vorher bei Ihnen abgegeben werden, damit Sie mit der Organisation der Veranstaltung ohne Stress beginnen können. Haben Sie Platz für die Anprobe? Je mehr Frauen kommen, umso interessanter wird der Nachmittag.
Gute Teile lassen sich auch in Second Hand Geschäften weiter verkaufen (große Tüten). Ältere Modelle nehmen Kleiderstuben bzw. Eine-Welt-Läden immer noch gerne an. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die Kleidung gereinigt bzw. frisch gewaschen und unbeschädigt ist. Kleiner Tipp von mir – ich bringe Kleidungsstücke in die Kleiderstuben der Nachbargemeinden.
Was nicht mehr in Ordnung ist, kann in die nächste Kleidersammlung.
Was wieder in den Schrank zurück kann, sind in jedem Fall noch gut sitzende Basics, zeitlos geschnitten. Daher lohnt sich dabei immer die Investition in eine gute Qualität. Anzüge, Hosen, Jacken und Röcke, die in der nächsten Saison mit Shirts, Blusen und Accessoires aus der dann aktuellen Kollektion wieder in neuem Licht erscheinen. Trauen Sie sich auch einmal an neue Kombinationen, indem Sie einen Anzug oder ein Kostüm teilen und anders zusammenstellen. Freundin fragen!
Schuhe auch?
Frauen lieben Schuhe! Die meisten jedenfalls. Aber wenn der Schuhschrank aus allen Nähten platzt und der Flur als Ausstellungsfläche auch nicht mehr ausreicht, dann lohnt sich hier ebenfalls der kritische Blick.
Nicht jede Absatzform lässt jedes Bein gut aussehen. Ein breiter Absatz z.B. lässt eine starke Wade „explodieren“ und verkürzt zudem das Bein. Wenn Sie gerne Röcke tragen – trennen Sie sich von diesen Modellen.
Bei einem richtig hohen Absatz (8 cm und mehr) kann die Wade schon mal total verkrampft wirken. Ein schönes Bein sieht anders aus. Das erkennen Sie im Spiegel nicht, dazu ist die Freundin da. Eine Faustregel gibt es bei den Schuhen nicht, da hilft nur der ehrliche und kritische Blick von hinten.
Auf jeden Fall muss das Leder gepflegt sein und die Absätze nicht schief gelaufen. Nutzen Sie einen guten Schuster als Erste-Hilfe-Station, wenn es der Schuh wert ist.
Bei Schuhen spielen Farbe und Form keine große Rolle bei der Frage „Muss weg oder darf bleiben?“ Hauptsache, sie haben eine gute Passform, damit Sie auch einen langen Arbeitstag darin gut durchstehen können. Der Blick eines Gesprächspartners in Ihr Gesicht verrät, ob Ihnen die Füße schmerzen. Wieso? Ganz einfach, dann wirkt auch Ihre gesamte Mund- und Kinnpartie verkrampft und hart. Doch, das ist so!
HENRIKE FELTGES ist seit 2008 als Karrierecoach für Menschen im mittleren Einkommensbereich tätig. Zu ihren Schwerpunkten gehört auch die Stil- und Imagebaratung. Sie ist Mitglied im bSb und lebt in Troisdorf. www.beratung-feltges.de