Ein Leben unter Hochspannung ist für immer mehr Deutsche die Normalität. Fast sechs von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als extrem stressig, jeder Fünfte steht ständig unter Druck. Das zeigt eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse (TK). Daraus geht auch hervor, dass mehr als jeder Zweite das Gefühl hat, sein Leben sei in den letzten drei Jahren um ein Vielfaches stressiger geworden. Hilfe! „Tatsächlich ist unser Alltag vor allem viel kompakter als früher“, sagt die Bremer Burnout-Expertin Doris Strozny. Mails, Newsticker, Briefings prasseln im Sekundentakt auf uns ein, alles ist möglich, und zwar schnell. Kann man da als normaler Mensch noch Schritt halten? Besser gefragt: Will ich Schritt halten? Viele verdrängen nämlich, dass es vor allem die hohen Ansprüche an sich selbst sind, die eine vernünftige Life-Work-Balance boykottieren. Und dass es jeder zu einem großen Teil selbst in der Hand hat, wie eng getaktet Job und Freizeit verlaufen. Eines ist klar: Ein tiefenentspanntes Leben ist utopisch – und auch gar nicht erstrebenswert. Stress motiviert, treibt uns an, macht kreativ. Aber: Man hält ihn nur aus, wenn es ein Gegengewicht gibt. Zeit und Muße für die eigenen Kraftquellen. Vollkommen logisch. Und gar nicht so schwer, denn meist sind es schon kleine Änderungen, die große Wirkungen zeigen.
Lesen Sie dazu das Interview mit der Burnout-Expertin Doris Strozny